Sie alle kennen den Vergleich: Ein Kind – eine heisse Herdplatte – besorgte Eltern – besserwissende „Andere“.
„Wenn sich das Kind einmal an der heissen Platte verbrannt hat, weiss es nacher, dass es da nicht hinfassen darf.“ – Diesen Satz habe ich als Vater schon mehrmals gehört, nicht nur in Bezug auf die heisse Herdplatte, sondern auch bei anderen mehr oder weniger gefährlichen Dingen (wie scharfe Messer, Steckdosen, u.s.w.).
Die Idee dahinter ist klar. Wenn das Kind ein (in diesem Falle) negatives Erlebnis macht, wird das im Gehirn gespeichert. Von nun an kennt das Kind die Gefahr. Doch ist es wirklich so einfach?
Hand auf’s Herz. Wie oft haben Sie sich den Kopf schon ander gleichen Stelle gestossen? Wie oft haben Sie etwas gegessen, das Ihnen Sodbrennen verursachte? Wie oft haben Sie schon eine Busse für zu schnelles Fahren oder falsches Parken bekommen? Haben Sie jeweils nichts daraus gelernt?
Wer garantiert mir, dass mein Kind wirklich etwas daraus lernt, und nicht wenige Tage später erneut auf die heisse Herdplatte greift?
Lernen durch „Erleben“ funktioniert meiner Meinung nach besser, wenn das Erlebte eine positive Emotion auslöst. Positives prägt man sich stärker ein, als negatives. Wenn wir es also hinbekommen, Lernfortschritte und Wissenszuwachs mit positiven Emotionen zu koppeln, werden unsere Kursteilnehmer, unsere Schülerinnen und Schüler, aber auch unsere Kinder nicht nur mehr Spass am Lernen haben, sie werden auch schneller und einfacher lernen.
